Stolpersteine

Erinnerung wachhalten:
Drei neue Stolpersteine in Troisdorf-Spich

Am Sonntag wurden in Troisdorf-Spich drei Stolpersteine verlegt, um an das Schicksal von Fanny Meier (geb. Linz, 29.08.1872) sowie Erna Lesser (15.10.1910) und Martin Lesser (28.10.1914) zu erinnern. Gunter Demnig führte die Verlegung persönlich durch, musikalisch begleitet von Georg Brinkmann.

Bürgermeister Alexander Biber begrüßte die Anwesenden: „Die Erinnerung darf nicht aufhören. Und deshalb hören wir auch nicht auf, an die Opfer zu erinnern.“ Er betonte die besondere Bedeutung der Stolpersteine: „Eigentlich müssten die Stolpersteine ja weit aus dem Bogen ragen, so dass man den Weg ändern müsste, um nicht über sie stolpern. Das geht natürlich nicht. Aber sie sorgen durch ihr bewusstes ‚gedankliches Stolpern‘ dafür, dass wir die Namen der Opfer nicht vergessen.“

Die Stolpersteine markieren die letzten Wohnorte der Opfer in Troisdorf, bevor sie deportiert und ermordet wurden. Fanny Meier wurde im September 1942 im Vernichtungslager Treblinka getötet. Das Ehepaar Lesser wurde am 20. Juli 1942 von Köln aus deportiert und vermutlich unmittelbar nach der Ankunft im Wald bei Minsk erschossen.

Bürgermeister Biber weiter: „Man gewöhnt sich an vieles. An die Stolpersteine dürfen wir uns nicht gewöhnen. Sie sind eine Mahnung, die uns durch unser Leben begleitet – uns, die glücklichen Nachgeborenen.“

Mit der Verlegung wurden in Troisdorf die Stolpersteine Nummer 34, 35 und 36 gesetzt. Jeder Stein steht stellvertretend für ein ganzes Menschenleben und hält die Erinnerung an die Opfer wach. Das Stadtarchiv Troisdorf sowie Historiker wie Norbert Floerken haben umfassend Quellen erschlossen, um die Spuren jüdischen Lebens in Troisdorf zu dokumentieren.

Die Stadt lädt alle Bürger*innen ein, der deportierten, vertriebenen und ermordeten Mitbürger*innen zu gedenken und die Stolpersteine als sichtbares Zeichen der Erinnerung und Mahnung zu verstehen.


Stadt Troisdorf
Pressemitteilung 607/2025 vom 08. Dezember ’25 um 14:31 h

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