Mit konsequenter Weidepflege Pferde und Rinder vor Jakobskreuzkraut schützen!
Rhein-Sieg-Kreis (hei) – „In diesem Jahr hat sich das Jakobskreuzkraut stark entwickelt und befindet sich in voller Blüte. Vor allem Pferde, aber auch Rinder, Schafe und Ziegen sollten auf keinen Fall auf Weideflächen gehalten werden, die mit Jakobskreuzkraut bewachsen sind.“, darauf macht Jörg Bambeck, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises, aufmerksam!
„Konsequente Weidepflege, wie das Ausstechen erster einwandernder Pflanzen, regelmäßige Mahd und frühzeitige Einsaat von Rasensamen in lückige Bestände, ist das A und O, um das Jakobskreuzkraut von der Pferde- oder Rinderweide fern zu halten. Eine dichte, geschlossene Grasnarbe schützt vor der Ausbreitung des besonders für Pferde und Rinder giftig wirkenden Jakobskreuzkrauts“, betont Jörg Bambeck. Verantwortlich für die Bekämpfung der Pflanze sind der Bewirtschafter oder die Bewirtschafterin der Weidefläche.
Das Jakobskreuzkraut ist an Feldrändern, auf Wiesen, Ackerbrachen, Magerrasen und in anderen Gras- und Staudenfluren recht verbreitet. Seine Ansprüche an den Boden sind nicht besonders groß. Es gedeiht am besten auf mäßig frischen oder wechselfrischen, mehr oder weniger nährstoff- und basenreichen, humosen Lehm- und Sandböden. Die zur Windausbreitung geeigneten Samen des Jakobs-Greiskrauts haften auch gut beispielsweise an landwirtschaftlichen Maschinen, Verkehrsmitteln, Kleidung sowie Fell und Federn und können sich so schnell verbreiten.
Die Sorge, man könne sich durch bloßes Berühren der Pflanze vergiften, insbesondere Kinder, die auf Wiesen mit Jakobskreuzkraut spielen, ist jedoch unbegründet! Das Jakobskreuzkraut selbst ist nämlich nicht giftig. Giftig sind erst die Stoffwechselprodukte, die beim Verdauen der Pflanze im Körper der Weidetiere entstehen.
Jakobskreuzkraut ist eine heimische Pflanze und wichtig für das Ökosystem. Die Pflanze erfüllt eine wichtige Funktion als Futterpflanze und Pollenspender für eine Vielzahl von Insekten und Schmetterlinge. Daher sollte sie auch nicht flächendeckend und unüberlegt entfernt werden, denn neben ihrer wichtigen ökologischen Funktion kann sie darüber hinaus auch mit einigen weiteren heimischen Pflanzen wie z.B. Johanniskraut, Ferkelkraut und Rainfarn verwechselt werden. Charakteristische Erkennungsmerkmale sind ein dicker Stempel in der Mitte der Blüte und viele kleine, gelbe Blütenblätter. Die Blätter des Jakobskreuzkrautes sind im ersten Jahr noch dicht und ungefiedert, erinnern im zweiten Jahr dagegen an eine zerzauste Feder.
Weitere Informationen gibt es im Internet auf der Seite der Landwirtschaftskammer NRW: Vorsicht vor dem Jakobskreuzkraut – Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Rhein-Sieg-Kreis
Pressemitteilung Nr. 202 vom 31. Juli 2024, 15:30 h