Verbraucherschutz:
Lebensmittelüberwachungsamt untersucht Fleisch auf Trichinen
Labor für zwei weitere Jahre sichergestellt 
Rhein-Sieg-Kreis (an) – Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Rhein-Sieg-Kreises wird für zwei weitere Jahre sein Labor für die Untersuchung von Haus- und Wildtieren auf Trichinen bereitstellen können. Der regelmäßig zu absolvierende Test des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), genannt Ringversuch, wurde hierfür durch eine optimale Quote von 100% erneut erfolgreich bestanden.
Im Laufe des Ringversuchs wurden von den Mitarbeitenden des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes insgesamt vier Proben mit korrektem Ergebnis untersucht. Diese kamen vorher jeweils mit einer abgezählten Menge an Trichinenlarven vermischt oder aber unbehandelt von Berlin nach Siegburg. Obwohl der Status der Proben den Untersuchern unbekannt war, konnten nicht nur die Frage, ob die Proben negativ oder positiv zu beurteilen sind, richtig beantwortet werden, sondern es wurden auch ausnahmslos alle einzelnen Larven gefunden.
Der Verzehr von rohem oder nicht ausreichend erhitztem Fleisch, das mit Trichinen infiziert ist, kann beim Menschen schwere Erkrankungen verursachen. Daher unterliegen nicht nur Haus- und Wildschweine einer Untersuchungspflicht und werden kontrolliert. Auch andere Tierarten, deren Fleisch als Nahrungsmittel dient und die für die parasitär lebenden Würmer als Zwischenwirt infrage kommen, müssen ordnungsgemäß untersucht werden.
Routineuntersuchungen im Kreis erfolgen zweimal wöchentlich
Bei den Untersuchungen werden insbesondere Fleischproben von allen im Rhein-Sieg-Kreis geschlachteten oder erlegten Haus- und Wildschweinen sowie vereinzelt Dachsen kontrolliert. Dabei ist allein der qualitative Nachweis ausschlaggebend, das heißt, ob die Probe Trichinenlarven enthält oder nicht. In diesem Jahr wurden bislang 611 geschlachtete Hausschweine und 2.665 erlegte Wildschweine im Labor des Veterinäramtes auf Trichinen untersucht. Dabei wurde keine mit Trichinen infizierte Probe festgestellt.
Die für die Untersuchung auf Trichinen benötigte Akkreditierung des Labors wird im europäischen Hygienerecht gefordert. Neben der erfolgreichen Absolvierung eines Ringversuchs beweisen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Abteilungsleiter Dr. Simon Eimer auch regelmäßig in unangekündigten Kontrollen durch externe Prüferinnen und Prüfer (sogenannten Audits), dass die Vorgaben aus Brüssel eingehalten werden.
„Durch den erfolgreichen Abschluss des Ringversuches kann das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Rhein-Sieg-Kreises sowohl den hier ansässigen Schlachtbetrieben als auch den Jägerinnen und Jägern in der Region die Untersuchung auf Trichinen bei geschlachteten Tieren und erlegtem Wild weiterhin auf dem bewiesenermaßen hohen Qualitätsniveau anbieten“, betont Dr. Simon Eimer. „Gerade in Zeiten, in denen handwerkliche Betriebe mit den großen Schlachthöfen konkurrieren, müssen Jägerinnen und Jäger vor dem Hintergrund der drohenden Tierseuchen, wie der Afrikanischen Schweinepest, vorsorgend mehr Wildschweine erlegen. Wir können dann ortsnah die zwingend erforderliche Untersuchung durchführen und dadurch die Arbeitsabläufe für viele Bürgerinnen und Bürger vereinfachen.“
Zusätzlich zum Kreishaus in Siegburg wird durch ein Netz von sechs dezentralen Abgabestellen für Proben in Much, Eitorf, Lohmar, Königswinter, Meckenheim und Bornheim das gesamte Kreisgebiet abgedeckt und somit der Aufwand für die Antragstellenden auf ein Minimum reduziert. Die nächstgelegene Untersuchungseinrichtung befindet sich in Bergisch-Gladbach.
Rhein-Sieg-Kreis
Pressemitteilung Nr. 339 vom 30. Oktober ’25 um 10:41 h