Triumphaler Abschluss

Triumphaler Abschluss:
Projekt der Flüchtlingshilfe mit 10.000 EUR prämiert
„UNbekanntes UNbehagen“ setzt Maßstäbe für interkulturelle Verständigung

Bonn, im Dezember 2023 (ew). Ein fesselndes Kapitel endet: „UNbekanntes UNbehagen, der einzigartige Live-Escape Room, schließt nach einer aufregenden Zeit. Spielleiter*innen aus Afghanistan, dem Iran, Palästina, Syrien, der Ukraine und Deutschland verliehen dem Abenteuer Vielfalt. Von 2019 bis 2022, unterbrochen durch eine längere Corona-Pause, wurde das Spiel von einem internationalen Team entwickelt.

Spielgruppe
Bildrechte Flüchtlingshilfe Bonn

Preisgekrönter Dialog zwischen Kulturen

Einen bedeutenden Meilenstein des Erfolgsprojekts „UNbekanntes UNbehagen“ stellt die Ehrung durch die Bundeszentrale für politische Bildung mit dem renommierten Preis „Aktiv für Toleranz und Demokratie 2023“ dar. Diese Auszeichnung markiert nicht nur einen Triumph für das Projekt selbst, sondern auch einen bedeutenden Fortschritt in der Förderung von Dialog, Verständnis und Toleranz. Die Flüchtlingshilfe Bonn e.V. freut sich über diese Anerkennung und hofft, dass sie dazu beiträgt, „UNbekanntes UNbehagen“ über die Region hinaus bekannt zu machen.

Empathie als Schlüssel: „UNbekanntes UNbehagen“ und die Resonanz der Aufnahmegesellschaft

Der eigens gestaltete Raum, in dem die Teilnehmer*innen Rätsel und Aufgaben lösen mussten, bietet nicht nur ein spannendes Spielerlebnis, sondern gewährt auch tiefgehende Einblicke in die emotionalen Herausforderungen des Ankommens in der Fremde – in die deutsche Aufnahmegesellschaft.

Die Flüchtlingshilfe Bonn e.V. sieht das Projekt als Erlebnispädagogik vom Feinsten. Vorstandsvorsitzende Sabine Kaldorf betont: „Das Projekt „UNbekanntes UNbehagen“ öffnet nicht nur Türen zu neuen Perspektiven, sondern baut Brücken zwischen den Kulturen. Es bietet die Gelegenheit, die eigene Empathie zu vertiefen und Verständnis für die Herausforderungen von Geflüchteten zu gewinnen.“

Flüchtlinge und Behörden-Mitarbeitende im Fokus: Escape Room als Katalysator für Verständigung und Zusammenarbeit

Inmitten der vielfältigen Ängste, denen Geflüchtete oft gegenüberstehen – Ängste, die sich als komplexer herausstellen, als zunächst angenommen – erwies sich das wegweisende Projekt erneut als Schlüsselelement zur umfassenden Verständigung und Überwindung dieser Sorgen auf beiden Seiten. Der Live-Escape Room fungierte dabei als kraftvolle Brücke zwischen zwei Welten. Spieler*innen, die zuvor von Vorurteilen geprägt waren, erfuhren nach und nach eine Transformation ihrer Perspektiven, die in einem tieferen Verständnis mündete. Das Projekt wurde somit zu einem inspirierenden Instrument, um Ängste sowohl der Flüchtlinge als auch der Aufnahmegesellschaft abzubauen und Verständnis zu fördern.

Nicht nur die Begeisterung der Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die der Mitarbeitenden aus den Behörden trug maßgeblich zum Erfolg des Escape Rooms bei. Insgesamt 15 Gruppen mit 67 Angestellten der Städte Bonn und Bornheim nutzten diesen unkonventionellen Ansatz als herausragende Weiterbildungs- und Teambuildingmaßnahme. Von den vielfältigen Gruppen waren Vertreterinnen und Vertreter des Sozialamts der Stadt Bonn (Wohngeldstelle, Unterhaltsvorschussstelle, Hilfen nach AsylbLG, Sozialarbeiter*innen) ebenso präsent wie das Jugendamt und das Kommunale Integrationsmanagement.

Auch Mitarbeitende aus dem Sozialamt der Stadt Bornheim, dem Jobcenter und Angestellte von Wohlfahrtsverbänden wie dem DRK und den Maltesern wagten sich in den Escape Room und stellten sich gemeinsam „UNbekanntem UNbehagen“. Dies zeigt nicht nur die Offenheit der Behördenmitarbeitenden für innovative Weiterbildungsformate, sondern verdeutlicht auch, dass die Herausforderungen von „UNbekanntem UNbehagen“ einen vielseitigen Anwendungsbereich haben.

Internationales Team, triumphale Erfolgsbilanz: Wie neun Spielleiter*innen aus verschiedenen Ländern das Projekt prägten

Die letzte Spielzeit vom 28. Oktober 2023 bis 02. Dezember 2023 markierte einen Triumph für „UNbekanntes UNbehagen“. Über fünfeinhalb Wochen strömten insgesamt 66 Spielgruppen in die Zentrifuge Bonn, um dieses einzigartige Abenteuer zu erleben. Die beeindruckende Zahl von 328 erfolgreich integrierten „Einreisenden“ im Alter von drei Wochen bis 69 Jahren spiegelt den nachhaltigen Erfolg wider – insgesamt haben seit der Premiere im Frühjahr 2022 über 2.000 Spieler*innen den Live-Escape Room durchlaufen.

Ein wesentlicher Faktor für den großen Erfolg war das engagierte Projektteam. Neun ehrenamtliche Spielleiter*innen aus Afghanistan, dem Iran, Palästina, Syrien, der Ukraine und Deutschland begleiteten die Spielgruppen auf ihrer Reise durch die Republik Fremdistan. Die lange, intensive Zusammenarbeit hat das Team eng zusammengeschweißt. Unzählige Freiwillige und ein Projektpraktikant trugen zum Erfolg bei.

Grenzenlos erlebbar: „UNbekanntes UNbehagen“ plant Expansion im Rhein-Sieg-Kreis

Die Zukunft des „Unbekannten UNbehagen“ verspricht ebenso aufregend zu werden. Zwei Organisationen bekunden Interesse, das Projekt im Frühjahr 2024 vor Ort zu realisieren. Die Pläne sehen vor, Fremdistan ab März 2024 zunächst in Ostwestfalen erlebbar zu machen und im Anschluss nach Essen zu ziehen.

Im Sommer ist eine weitere Spielzeit in Bonn in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Auerberg geplant. Bis dahin soll „UNbekanntes UNbehagen“ zugunsten größerer Barrierefreiheit umgebaut werden, um auch mobilitätseingeschränkten Personen die Einreise nach Fremdistan zu ermöglichen.

Für die zweite Jahreshälfte 2024 hofft das Team schließlich auf die Realisierung im Rhein-Sieg-Kreis!

UNbekanntes UNbehagen“ –
Eine Reise durch Fremdistan:
Türen öffnen, Brücken bauen, Begegnung schaffen.

Fremdistan
Bildrechte: Flüchtlingshilfe Bonn e. V.

Stimmen über „Unbekanntes Unbehagen“

„Es hat Spaß gemacht und war berührend und bedrückend zugleich. Große Empfehlung!“
(Katja Dörner, Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn)

„Es war toll, so viele nette Leute kennenzulernen und zu sehen, wie viele gute Menschen es gibt“. (Salma M., Spielleiterin)

„Vielen Dank für alles! Es ist ein wunderschönes Projekt, und ich freue mich sehr, dass ich daran teilnehmen konnte“. (Pylyp, Spielleiter)

„Als ich in den Spiegel sah und ‚could it be me‘ gelesen habe, hat es mich voll rausgerissen und ich habe nur gedacht: Gott sei Dank kann ich nach Hause gehen und wohne nicht in einer Massenunterkunft“. (Sozialarbeiterin der Stadt Bonn)

 Ein Blick hinter die Kulissen: Die Flüchtlingshilfe Bonn e.V. engagiert sich leidenschaftlich für Integration und Unterstützung von Geflüchteten in der Bonner Region. Durch Bildungsprojekte, kulturellen Austausch und innovative Initiativen wie „UNbekanntes UNbehagen“ setzt die Organisation sich für Verständnis und Zusammenhalt in der Gesellschaft ein.

Für weitere Informationen und Interviews:
Nadja Müller de Ossio:
Nadja.mueller@fluechtlingshilfe-bonn.de
oder 0178-4387727 (auch Signal)

Jana Gigl:
Jana.gigl@fluechtlingshilfe-bonn.de
oder 01522-5146943 (auch Whatsapp)

Flüchtlingshilfe Bonn
Pressemitteilung vom 12.Dezember 2023, 21:16 h

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