Tiere nicht zu Weihnachten verschenken
Mit anderen Geschenken Tierliebenden Freude machen!
Rhein-Sieg-Kreis (hei) – Mit einem Tier zieht große Verantwortung ein. Im Gegensatz zu anderen Weihnachtsgeschenken wie Spielzeug, Gutscheinen, Kleidung oder anderen Geschenken sind es fühlende Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen, die erfüllt werden müssen – und das für viele Jahre. „Tiere können nicht einfach wieder umgetauscht werden, wenn es doch nicht funktioniert oder wenn sie krank und alt werden. Daher muss die Anschaffung eines Tieres wohlüberlegt sein“, darauf macht Silvia Berger, Abteilung Tiergesundheit im Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Rhein-Sieg-Kreises, aufmerksam.
„Vor der Anschaffung eines Tieres sollte überlegt sein, ob ein Tier in die alltäglichen Lebensabläufe passt. Welches Tier passt da hinein? Kann ich mir oder für die Familie einen Hund, eine Katze oder ein anderes Tier anschaffen? Wer kümmert sich? Kann die Versorgung auch im Urlaub sichergestellt sein? Kann ich mir die Kosten für die tierärztliche Versorgung leisten und ggfls. eine Krankenversicherung für das Tier abschließen? All diese Fragen, die man sich vor dem Kauf eines Tieres oder der Absicht, dieses zu verschenken, stellen sollte“, hebt Silvia Berger hervor.
Tiere entwickeln eine enge Bindung zu ihrem Halter und benötigen täglich Zeit und Aufmerksamkeit. Viele Haustiere wie beispielsweise die meisten Vögel, Kaninchen oder Meerschweinchen sind zudem soziale Tiere, die regelmäßigen Kontakt zu Artgenossen brauchen und auf keinen Fall alleine gehalten werden sollten.
Zudem können viele Tiere ein sehr hohes Alter erreichen. Einige Schildkröten -und Vogelarten werden weit über 50 Jahre alt.
Nur wer die Ansprüche an Haltung und Pflege kennt, wer über ausreichend Zeit für die Beschäftigung mit dem Tier sowie über Geld für Futter und Tierarzt verfügt, sollte die Anschaffung eines Tieres ernsthaft in Erwägung ziehen. Auch die Versorgung des Tieres im Fall einer Abwesenheit muss sichergestellt sein. Das alles gilt übrigens nicht nur zur Weihnachtszeit.
Insbesondere für Kinder ist ein Tier unter Umständen eine hohe Verantwortung, der sie kaum gerecht werden können. Durch falschen Umgang, wie beispielsweise beim Spielen, können Kindern ihren Tieren ungewollt Leiden oder Schäden zufügen. Die Betreuung und Pflege eines angeschafften Tieres muss deshalb immer in der Verantwortung eines in der Tierhaltung erfahrenen Erwachsenen liegen.
Ein Augenmerk sollte man bei der Anschaffung auch auf sein Wohnumfeld richten. Tiere können Lärm, Gerüche und Schmutz verursachen, was in einer Wohngemeinschaft das friedliche Miteinander schnell stören kann. In Mietobjekten kann schon durch den Mietvertrag die Möglichkeit der Tierhaltung erheblich eingeschränkt sein.
Allein ein Umgebungswechsel bedeutet für Hundewelpen oder Katzenbabys Stress pur! Fällt dieser Wechsel dann auch noch in die ohnehin hektische und von Familientrubel und Besuchen geprägte Weihnachtszeit, ist das kein guter Start in ein neues Zuhause.
Gerade in den ersten Tagen nach der Ankunft in seiner neuen Umgebung braucht das Tier sehr viel Ruhe. Die stressige Weihnachtszeit, unmittelbar gefolgt vom Jahreswechsel mit der Silvesterknallerei ist hierfür kein gut gewählter Zeitpunkt. So ist es kein Zufall, dass danach erfahrungsgemäß mehr Tiere im Tierheim abgegeben werden.
Wer aber den kleinen oder großen Tierliebhaberinnen und Tierliebhabern in Familie oder Freundeskreis trotzdem ein „tierisches“ Geschenk machen möchte, muss nicht verzichten, und kann zum Beispiel gute Ratgeberlektüre zur artgerechten Tierhaltung verschenken.
Rhein-Sieg-Kreis
Pressemitteilung Nr. 382 vom 01. Dezember ’25 um 11:36 h