Jahrestag

Happy Birthday „Übereinkommen von Paris“!

Parents for Future Germany gratuliert herzlich zum 9. Jahrestag der Unterzeichnung des Klimaabkommens, das die Erderhitzung auf 1,5°C begrenzen wollte, „da erkannt wurde, dass dies die Risiken und Auswirkungen der Klimaänderungen erheblich verringern würde“ (Artikel 1, Abs. 2)

Das Pariser Übereinkommen, das 2015 initial 197 Länder unterzeichnet haben und der Deutsche Bundestag ein Jahr später einstimmig (!) ratifiziert hat, wird neun Jahre alt. Wir Parents for Future Germany würden es feiern, wenn …

… nicht Anfang 2024 erstmals die Erderwärmung durchschnittlich zwölf Monate lang 1,5°C über dem Referenzwert gelegen hätte,

… die weltweiten Treibhausgasemissionen nicht auch 2024 weiter ansteigen würden und ein Ende des Anstiegs nicht in Sicht ist,

… die Weltklimakonferenzen in Dubai 2023 und Baku 2024 nicht von Petrolstaaten wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Aserbaidschan kontrolliert, von Vertretern der fossilen Industrie geleitet und zum Greenwashing missbraucht worden wären,

… nicht die USA als größte Volkwirtschaft der Welt einen bekennenden Klimawandelleugner zum Präsidenten gewählt hätte, der energiepolitisch alles auf die fossile Karte setzt („Drill, Baby, drill!“)

… nicht auch in Deutschland insbesondere durch den Verkehrs- und den Gebäudesektor die Klimaziele für 2030 krachend verfehlt würden,

… große deutsche Medien, allen voran die BILD-Zeitung, nicht aggressiv als Kampforgane der fossilen Industrie auftreten, sondern sich als Vierte Macht im Staate die Politik kontrollierend für die Einhaltung rechtlich verbindlicher Verträge wie das Pariser Übereinkommen einsetzen würden,

… nicht die Berichterstattung über Extremwetterereignisse in den meisten deutschen Medien regelmäßig die Ursache der Häufung und Schwere der Ereignisse, nämlich die menschengemachte Klimakrise, verschweigen würden,

… wenn nicht durch gewählte Abgeordnete Hass und Hetze gegen notwendige Veränderungen geschürt würde, statt in faktengeleiteten Debatten den Streit um das beste Argument und die beste Lösung zu führen,

… nicht führende Politiker*innen durch drei Jahrhunderthochwasser in 2024 stapfen und raunen würden, dass „das ja niemand hätte kommen sehen können“,

… nicht die Themen Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und Klimawandelfolgenanpassung im Bundestagswahlkampf 2025 unterzugehen drohen und

… wenn wir nicht gesellschaftlich die Augen verschließen, die Folgen der Klimakrise verdrängen und so tun würden, als könnten wir so weitermachen wie bisher, gerade so, als hätten wir die Ressourcen von drei Erden zur Verfügung.

Fast eine Dekade und acht Weltklimakonferenzen (COP) später ist zwar in Deutschland dank einer beherzten Energiepolitik der Anteil an erneuerbaren Energien deutlich gewachsen (und nein, wir haben Lützerath und die überdimensionierten ING-Terminals nicht vergessen), aber eine Zeitenwende für die Stabilisierung eines menschenfreundlichen Klimas ist nicht erkennbar. Nicht hier und nicht weltweit.

Der 9. Jahrestag der Unterzeichnung des Pariser Übereinkommens ist kein Tag zum Feiern.
Er ist ein Tag, der uns daran erinnert, was auf dem Spiel steht:
Und zwar alles.


Parents For Future, Germany
Pressemitteilung vom 10. Dezember 2024, 07:49 h

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