Festakt

Festakt im Kreishaus:
50 Jahre Schulpsychologische Beratungsstelle

Rhein-Sieg-Kreis (hei) – Wer viel arbeitet, darf auch einmal feiern: jetzt, am 15. Dezember 2023, gab es einen kleinen Festakt im Siegburger Kreishaus. Anlass war die GrĂŒndung der Schulpsychologischen Beratungsstelle des Rhein-Sieg-Kreises vor 50 Jahren.  Am 1. September 1973 nahm die Schulpsychologische Beratungsstelle des Rhein-Sieg-Kreises unter Leitung von Klaus Gast ihre Arbeit auf. UnzĂ€hlige SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern, Eltern und LehrkrĂ€fte haben in den letzten 50 Jahren auf ihrem Berufs- und Lebensweg diese wichtige UnterstĂŒtzung erfahren.

JubilÀum
Rhein-Sieg-Kreis

„Wir stehen einer Vielzahl von Krisen gegenĂŒber, die auch an Kindern und Jugendlichen nicht spurlos vorĂŒbergehen. In Zeiten dieser Unsicherheit und Belastung stehen Sie fĂŒr alle am Schulleben Beteiligten fĂŒr Halt und StabilitĂ€t. Schulpsychologie schafft RĂ€ume. RĂ€ume des Schutzes und der Sicherheit.“, mit diesen Worten wĂŒrdigte Dorothee Feller, Ministerin fĂŒr Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, die Arbeit der schulpsychologischen Beratungsstelle des Rhein-Sieg-Kreises. Die Ministerin war per Videobotschaft dazu geschaltet.   

„Aus der heutigen Schullandschaft ist die Schulpsychologische Beratungsstelle nicht mehr wegzudenken“, betonte Landrat Sebastian Schuster in seinem Grußwort. An dem Festakt nahmen ebenfalls Pia Amelung, Referentin fĂŒr Schule und Bildung vom StĂ€dtetag NRW, sowie zahlreiche GĂ€ste der Schulen, der Politik, der Bildungsregion und der Schulpsychologischen Dienste der Region teil.

Die Beratungsstelle galt zunĂ€chst eher als Außenseiter innerhalb der Verwaltungsstruktur und war immer wieder von finanziellen KĂŒrzungen oder Auflösung bedroht, machte sie sich aber mit ihren Dienstleistungen fĂŒr die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger sowie Schulen im Kreis unverzichtbar. 2008 wurde die lĂ€ngst etablierte Beratungsstelle durch einen Kooperationsvertrag mit dem Land NRW weiter gefestigt und in den nĂ€chsten 15 Jahren, bis heute, durch Personalstellen, die vom Land finanziert werden, deutlich ausgebaut. Heute beschĂ€ftigt der Kreis 6,5 Psychologinnen und Psychologen in eigener Anstellung, weitere 5,5 Schulpsychologenstellen werden aus Landesmitteln finanziert; zudem ist eine Lehrkraft vom Land in die Beratungsstelle abgeordnet.

Die schulpsychologische Beratungsstelle deckt ein breites Spektrum ab: klassische schulische Themen, wie Probleme bei Lesen, Schreiben, Rechnen oder PrĂŒfungsangst, aber auch psycho-soziale Themen wie Mobbing, Konflikte oder psychische Gesundheit. Sie bildet zudem BeratungslehrkrĂ€fte im Rhein-Sieg-Kreis aus. Seit vielen Jahren unterstĂŒtzt die Beratungsstelle Schulen in akuten Krisenereignissen sowie bei der KrisenprĂ€vention. In den vergangenen zehn Jahren sind die UnterstĂŒtzung fĂŒr geflĂŒchtete sowie zugewanderte SchĂŒlerinnen und SchĂŒler hinzugekommen. Zudem wurde die Fachstelle „ExtremismusprĂ€vention und Demokratieförderung“ eingerichtet.

Die Beratungsstelle ist wie ein „kleiner Spiegel der Gesellschaft“: Gesellschaftliche Entwicklungen spiegeln sich in den Anforderungen an die Arbeit wieder. So werden die Aufgaben der Beratungsstelle stetig weiterentwickelt. Zurzeit wird eine wachsende „Mangel“-Situation festgestellt. Der FachkrĂ€ftemangel auch im psychologischen Bereich, der Mangel an TherapieplĂ€tzen sowie gesteigerte psychische Belastungen bei LehrkrĂ€ften, SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern und in den ElternhĂ€usern erfordern neue Anpassungen und kreatives Arbeiten.

„Besonders wichtig fĂŒr die bewĂ€hrte qualifizierte und zielgerichtete Beratung ist die Zusammenarbeit mit den benannten regionalen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den neunzehn Kommunen im Kreis. Damit wird eine Abstimmung auf die Bedarfe und Möglichkeiten vor Ort und eine niederschwellige Anbindung ermöglicht.“, machten Thomas Wagner, Dezernent fĂŒr Bildung und Psychologische Beratungsdienste, und Volker Neuhaus, Leiter der Psychologischen Beratungsdienste und der Schulpsychologischen Beratungsstelle, deutlich.


Rhein-Sieg-Kreis
Pressemitteilung Nr. 419 vom 18. Dezember 2023, 11:13 h

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