CO2-Restbudget ist schon lange aufgebraucht!
Die Parents for Future Germany teilen wie viele aus der Wissenschaft das Anliegen der Kampagne âHungern bis ihr ehrlich seidâ:
Die Bundesregierung soll klar die wissenschaftlichen Fakten zur Klimakatastrophe kommunizieren. Das kann die noÌtigen politischen Mehrheiten fuÌr ausreichenden Klimaschutz schaffen. Hungerstreik ist aber aus Sicht der Parents for Future kein geeignetes Mittel.
Ziel des Hungerstreiks im Berliner Invalidenpark der Kampagne âHungern bis ihr ehrlich seidâ ist eine RegierungserklaÌrung, mit folgendem Inhalt:
- Der Fortbestand der menschlichen Zivilisation ist durch die Klimakatastrophe extrem gefaÌhrdet.
âą Der CO2-Gehalt in der Luft ist viel zu hoch (0,42 â°).
âą Der Weltklimarat zeigt einen Weg (SSP1-1.9 â1,5°-Pfadâ), mit dem die Menschheit die beste UÌberlebenschance hat. Dieser Pfad hat einen Zielwert von 0,35 â° (bis zum Jahr 2150). Das bedeutet, es sind bereits jetzt hunderte Gigatonnen zu viel CO2 in der Luft. ⹠Wir muÌssen jetzt, wenn auch mit Jahren VerspaÌtung, radikal umsteuern.
âDiese Feststellungen sind wissenschaftlich solide und vernuÌnftigâ, schreiben uÌber 150Â Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Scientists for Future in einer Stellungnahme, darunter z.B. Prof. Claudia Kemfert, Prof. Stefan Rahmstorf, Prof. Volker Quaschning.
https://de.scientists4future.org/stellungnahme-s4f-klimaforderungen-hungerstreikende/
âWir als Parents for Future Germany vertrauen der Wissenschaft. Wir fordern eine Politik auf Basis wissenschaftlicher Faktenâ, erlaÌutert Hans Beuter von den Parents for Future Dortmund: âEinigen von uns wurde erst durch den Hungerstreik bewusst, dass es nach den Erkenntnissen des Weltklimarats (IPCC) notwendig ist, dass wir die CO2-Konzentration in der Luft wieder auf 350 ppm verringern. Das war die Konzentration Ende der 1990âiger Jahre. Das seitdem ausgestoĂene CO2 muÌssen wir wieder aus der Luft herausholen. Bei der heutigen Konzentration riskieren wir den Fortbestand unserer Zivilisation.â
Genauso wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von den Scientists for Future halten auch die Parents for Future Germany den Hungerstreik fuÌr eine ungeeignete Protestform und moÌchten zugleich den Streikenden versichern, dass sie deren Anliegen teilen. Auch sie bitten die Hungerstreikenden, nicht ihre Gesundheit und ihr Leben zu riskieren und sichern ihnen zu, alles ihnen MoÌgliche zu tun, um dem gemeinsamen Anliegen zum Durchbruch zu verhelfen.
âAls RechtsanwaÌltin hoffe ich, dass der Rechtsstaat so lange halten wird, dass sich ausreichender Klimaschutz herbeiklagen laÌsst. Die juÌngste Klage der Deutschen Umwelthilfe ist diesbezuÌglich genauso ermutigend wie die Entscheidung des EuropaÌischen Gerichtshofs fuÌr Menschenrechte, die klarstellte, dass Klimaschutz ein Menschenrecht ist.â, erklaÌrte Luisa Milazzo von den Parents for Future Leipzig: âNicht staÌrkerer Klimaschutz, sondern zu wenig Klimaschutz kann Menschen in die HaÌnde antidemokratischer KraÌfte treiben und Misstrauen gegenuÌber demokratischen Institutionen befeuern, denn einige fragen sich: Wie kann das Problem so ernst sein, wenn doch so wenig dagegen getan wird? Der vermeintlich logische Schluss: Die wissenschaftlichen Fakten muÌssen falsch sein. Was kann die politischen Mehrheiten fuÌr ausreichenden Klimaschutz schaffen?: Eine ehrliche Klima-Diagnose. So wie sich mehr Menschen bei einer Krebsdiagnose fuÌr eine belastende Chemotherapie entscheiden als dagegen, duÌrfte sich auch eine Mehrheit bei der ehrlich kommunizierten Diagnose Klimakatastrophe fuÌr die technisch machbare und bezahlbare Therapie entscheiden: Das Ende des fossilen Zeitalters kombiniert mit MaĂnahmen, um CO2 aus der Luft zu holen und einzulagern.â
Parents For Future, Germany
Pressemitteilung vom 03. Juni 2024, 06:29 h