Siegel für Vielfalt

Landrat und Kooperationspartner bekennen sich zum „Siegel für Vielfalt“

Rhein-Sieg-Kreis (hei) – Landrat Sebastian Schuster und Harald Klippel, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands Rhein-Sieg e.V., Patrick Ehmann, Geschäftsführer der Diakonie An Sieg und Rhein sowie Fatma Çeşme, Vorstandsvorsitzende der Kurdischen Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V., unterzeichneten jetzt im „Dr.-Franz-Möller-Saal“ des Siegburger Kreishauses die Kooperationsvereinbarung „Siegel für Vielfalt“.

Unter dem neuen Namen „Siegel für Vielfalt“ wird das bereits etablierte Siegel „Interkulturell orientiert“ im Rhein-Sieg-Kreis fortgeführt. Mit der neuen Kooperationsvereinbarung wird die Zusammenarbeit der Partnerinstitutionen gestärkt und die inhaltliche Ausrichtung erweitert: Das Siegel legt den Fokus nicht mehr ausschließlich auf interkulturelle Aspekte, sondern bezieht nun alle Dimensionen von Vielfalt – etwa Herkunft, Alter, Geschlecht, Behinderung oder sexuelle Identität – mit ein.

Verleihung
Rhein-Sieg-Kreis

Ziel des „Siegels für Vielfalt“ ist die nachhaltige diversitätsorientierte Öffnung von Verwaltungen, Bildungseinrichtungen und Organisationen im Rhein-Sieg-Kreis. Dabei sollen Strukturen geschaffen werden, die Teilhabe, Chancengleichheit und den Abbau von Diskriminierung fördern. Der Prozess wird als umfassende Organisationsentwicklung verstanden, die Diversität als Querschnittsaufgabe in allen Bereichen verankert – von Leitbildern über Personalentwicklung bis hin zu Angeboten und Kommunikation.

Aktuell konnten das Siegel, unter dem bisherigen Label „Interkulturell orientiert“, Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Niederkassel, der Stadt Königswinter und der Gemeinde Wachtberg aus den Händen der Mitarbeiterinnen des Siegelverbundes im Raum Rhein im Siegburger Kreishaus entgegennehmen. Ursula Thiel, Sozialdezernentin des Rhein-Sieg-Kreises, und Barbara König, Sprecherin der ARGE Wohlfahrt, sprachen die Grußworte. Anlässlich der Siegel-Verleihung sprach Dr. Dennis Barasi, Fachgebiet Erziehungswissenschaft, Bildung in der Migrationsgesellschaft, an der Universität Bremen, über „Rassismus in der öffentlichen Verwaltung“.

Die drei ausgezeichneten Kommunen hatten sich für eine Rezertifizierung des Siegels für 2026/2027 qualifiziert – ein sichtbares Zeichen für ihre kontinuierliche Arbeit im Rahmen des Siegel-Prozesses. Es konnten unter anderem Barrieren abgebaut, Strukturen diverser gestaltet, Schulungen zu Themen wie Antidiskriminierung, Barrierefreiheit, Leichte Sprache und Rassismuskritik verankert und die Attraktivität als Arbeitgeber erhöht werden.

Das Siegel „Interkulturell orientiert“, mit der jetzigen Weiterentwicklung „Siegel für Vielfalt“, ist ein in NRW einzigartiges Projekt. Es wurde 2017 vom Kommunalen Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises, sowie den drei Integrationsagenturen der Kurdischen Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V., des Caritasverbands Rhein-Sieg e.V., sowie der Diakonie An Sieg und Rhein ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, Verwaltungen, Organisationen und Institutionen auf ihrem Weg zu mehr interkultureller Öffnung zu unterstützen und nachhaltig zu begleiten. Dabei werden die Einrichtungen jeweils vom Kommunalen Integrationszentrum und einer der Integrationsagenturen im Tandem beraten.

Bislang haben elf Organisationen – darunter mehrere Kommunen (Niederkassel, Königswinter, Sankt Augustin, Troisdorf, Wachtberg und Swisttal), das Jobcenter Rhein-Sieg, die VHS Rhein-Sieg, der SKM Rhein-Sieg, das Siegtal-Gymnasium Eitorf und der Kinderschutzbund Hennef e.V., das Siegel erhalten.

Die bundesweite Nachfrage nach dem Konzept zeigt den Erfolg des Ansatzes. Dank einer vom Rhein-Sieg-Kreis geförderten Stellenerweiterung bei der Integrationsagentur der Diakonie im April 2025 kann der Siegelverbund künftig wieder neue interessierte Einrichtungen aufnehmen und auf ihrem Weg zur Vielfalt begleiten.


Rhein-Sieg-Kreis
Pressemitteilung Nr. 349 vom 07. November ’25 um 10:54 h

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