Kuhn Fu

Konzert im Kunsthaus:
Kuhn Fu überschritten Genregrenzen

Die Band Kuhn Fu war am 3. April im Kunsthaus Troisdorf zu Gast. Dabei zeigte das Quartett, dass der Titel des jüngsten Albums „Katastrofik Kink Machine“ ebenso schwer deutbar ist wie ihre Musikrichtung konkretisiert werden kann. Denn die Tongemälde, die es im Troisdorfer Kulturtempel ausgestaltete, waren von verblüffender Vielfalt, feingeschliffen oder monströs, samtweich oder opulent. Unter der Klammer Jazz verschmolz die Gruppe Jazz-Rock, Free Jazz, Fusion, Latin, Swing, Ska, Funk, Blues, Shuffle und einiges mehr zu einem Gefüge, das einen von den ersten Takten an nicht mehr los ließ.

Band Kuhn-Fu bei ihrem Auftritt im Troisdorfer Kunsthaus, Quelle: Baquet Photodesign

Bassklarinette dominierte Melodielinien
Wobei ein Klangkonstrukt, das immer wieder hervortrat und mit seinem samtenen Puls an Duke Ellingtons „Caravan“ erinnerte. Was vor allem an Ziv Taubenfelds Bassklarinette lag, die das dominierende Melodie-Instrument des Abends war.

Heitere Ausrufezeichen setzte Christian Achim Kühn zwischen den Stücken, wenn er sinnfrei etwa von seinem Lehrer („Der war Bürgermeister in Troisdorf und konnte mich nicht leiden“) berichtete, ein Stück dem Bergsteiger Hans Schmitz aus Ehrenfeld, der „alles erklomm außer sein Ego“ widmete oder den klasse Song „Die Id“ (Die Idee) „avantgardistical, genial, leicht verstimmt“ ankündigte. Kühns Duktus entsprach dabei dem Duktus eines Wurst-Willy mit leichter Kinski-Aura. 

Band Kuhn-Fu bei ihrem Auftritt im Troisdorfer Kunsthaus, Quelle: Baquet Photodesign

Laute musikalische Dialoge und inniges Unisono
An der Gitarre indes arbeitete er in sich versunken, machte sie zu virtuosen und vielseitigen Wegbegleitern. Dabei beherrschte er das feinnervige Fingerstyling ebenso wie das wilde Schrubben von Powerchords. Als wären sie eins agierten Kühn und Taubenfeld im Auf und Ab der musikalischen Dramaturgie, mit lauten Dialogen und innigen Unisono-Passagen. 

Rasendes Rhythmus-Solo begeisterte
Für das Fundament sorgten Esat Ekingioglu mit E- oder Kontrabass, auf beiden den Walking-Bass und subtile Läufe beherrschend und George Hadow. Der erwies sich am kleinen Drum-Set als Großer, besonders im Stück, das Kuhn als „Sergeant Hadow“ ankündigte. Der Widmung wurde Engländer auf jeden Fall gerecht, schon alleine durch das dreiminütige Solo mit rasender Basstrommel und irrwitzigen Tänzen auf Snare, Hänge- und Standtom. (Text: Peter Lorber)


Stadt Troisdorf
Pressemitteilung 167/2025 vom 14. April ’25 um 12:24 h

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert