Klimagerechtigkeit

Mehr Bäume für Klimagerechtigkeit in der Stadt

Zum „Tag des Baumes“ am 25. April erinnert Parents for Future Germany vor dem Hintergrund der Klimakrise an den Wert von Bäumen vor allem in den Städten – und daran, dass Stadtbäume unsere Hilfe brauchen.

Städte sind mit viel Beton, Versiegelung, Abgasen und Lärm extreme Lebensräume für Menschen und Tiere. Bäume hingegen erbringen in ihnen wahre Wunderleistungen für das Ökosystem – und damit für die Menschen. Bäume produzieren Sauerstoff, binden Kohlendioxid und kühlen die Luft durch Verdunstung und Schattenwurf. Mit Blättern oder Nadeln dämpfen sie den Stadtlärm, filtern Luftschadstoffe und senken die Windgeschwindigkeit, so dass weniger Staub aufgewirbelt wird. Sie machen aktuell auch mitten n den Städten den Frühling erlebbar und schaffen Erholungs- und Gemeinschaftsräume für die Menschen. Doch die letzten Jahre haben mit Hitze- und Dürreperioden zu hohem Baumsterben in vielen Städten geführt.

„Die fortschreitende Klimakrise führt uns mehrere Dinge vor Augen. Die Lebensbedingungen in den Städten werden extremer, gerade im Sommer. Dass jeder Mensch kühlendes Stadtgrün in der Nähe hat, wird immer mehr zu einer Frage des guten Lebens, der Sicherheit und der Gerechtigkeit in den Städten. In Stadtteilen mit wenig Stadtgrün können mehrere Grad Überwärmung auftreten. Wir brauchen mehr Bäume in allen Stadtbereichen, um sicher und gesund leben zu können“, so Susanne Walter von Parents for Future Bonn.

Um den jeweiligen Baumbestand anzupassen und resilienter entwickeln zu können, braucht es vielerorts mehr Geld und mehr Personal – schon alleine, um auf gestiegene Pflanz- und Pflegekosten wie für Bewässerung zu reagieren. Der Erhalt bereits ausgewachsener Bäume muss einen höheren Stellenwert in Maßnahmen und Plänen zu Bebauungen und Infrastruktur bekommen. Es gilt, Baumschutzsatzungen mit hohem Schutz für den Baumbestand und hohem Anspruch bei Ersatzpflanzungen zu erlassen. Auch erfordert es die fortschreitende Klimakrise, alle Kapazitäten der Stadt einzubinden. Dafür muss es Bürger*innen ermöglicht werden, sich ergänzend mit um das Stadtgrün kümmern zu können, zum Beispiel durch Baumpatenschaften und entsprechende Strukturen z. B. für die Bewässerung müssen entwickelt werden.

Parents for Future Germany appelliert auch eindringlich, dass es für die Erhaltung der Stadtbäume konsequenten Klimaschutz braucht – insbesondere die Mobilitätswende. Nicht nur werden dadurch die klimaschädlichen Emissionen gesenkt. Durch deutlich mehr flächensparenden ÖPNV, Rad- und Fußverkehr statt motorisiertem Individualverkehr, der am meisten Platz und versiegelte Fläche in Anspruch nimmt, muss Bäumen mehr Raum gegeben werden. Weniger Versiegelung muss für mehr Wasserrückhalt sorgen und gemeinsam mit weniger Abgasen die Temperaturen senken. Sauberere Luft und weniger Schadstoffe am Boden sind ebenfalls zentral für die Baumgesundheit.

„Aber es gilt auch zu akzeptieren, dass die Anpassungsmöglichkeiten selbst mit wiederstandsfähigeren Baumarten begrenzt sind. Nicht nur die Bäume allein können dafür sorgen, dass unsere Städte eine gesunde und gute Lebenswelt für uns Menschen bleiben. Wir Menschen müssen auch gemeinschaftlich dafür sorgen, dass unsere Städte Orte bleiben, an denen Bäume überleben können“, fügt Susanne Walter hinzu.

Ganz sicher darf es nicht zum Neubau von Hunderten Kilometern neuer Autobahnen in Deutschland kommen, mit Millionen Quadratmetern neu versiegelter Flächen, Millionen zu fällenden Bäumen, mehr Verkehr, mehr Hitzeflächen und mehr Feinstaub.

Vor diesem Hintergrund ruft Parents for Future Germany auch dazu auf, sich an den dezentralen Aktionstagen „MobiwendeJETZT“ am 22. und 23. April zu beteiligen. Mehr dazu unter: https://wald-statt-asphalt.net/soziale-und-klimagerechte-mobilitaetswende-jetzt-2023/


Parents For Future, Germany
Pressemitteilung vom 21. April 2023, 09:36 h

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