Hasenpest

Hasenpest (Tularämie) bei weiteren Feldhasen im Rhein-Sieg-Kreis nachgewiesen

Rhein-Sieg-Kreis (an) – Nachdem im vergangenen November bei einem Feldhasen in Siegburg-Kaldauen der Erreger der Tularämie, auch als Hasenpest bezeichnet, nachgewiesen wurde, hat es jetzt weitere Fälle im Rhein-Sieg-Kreis gegeben. Am 4. April 2025 wurde ein Tularämie-Nachweis bei einem Hasen in Eitorf festgestellt und am 25. April 2025 gab es einen Nachweis in Alfter. Wie im vergangenen Jahr wurden die Kadaver an das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper (CVUA) in Krefeld gegeben. Von dort kam dann die Bestätigung.

Die Tularämie wird durch das Bakterium Francisella tularensis ausgelöst. Hauptsächlich betroffen sind von der Krankheit Hasen, Kaninchen oder Nagetiere, jedoch kann sie auch auf andere Tiere oder Menschen übertragen werden. Kranke Hasen sind meist apathisch, verlieren ihre Scheu und den Fluchtdrang, haben Fieber und eine hohe Atemfrequenz. Innerhalb von zwei bis 13 Tagen verenden die meisten Tiere an einer Sepsis, bei chronischem Verlauf magern sie stark ab.

Die meisten Infektionen beim Menschen sind auf den Kontakt mit infizierten Feldhasen zurückzuführen. Erkrankte Personen zeigen grippeähnliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost, manchmal auch Übelkeit und Durchfall, Kopf- und Gliederschmerzen. Komplikationen mit Lungenentzündung oder Beteiligung anderer Organe wie Leber, Niere und Herz können vorkommen.

Eine Übertragung kann durch Haut- und Schleimhautkontakt mit infektiösem Tiermaterial, durch den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem, kontaminiertem Fleisch stattfinden. Seltener sind Übertragungen durch Stiche von infizierten blutsaugenden Insekten oder Zecken, kontaminierte Stäube und Aerosole. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind nicht bekannt.

Die Gefahr für Hunde ist zwar gering, da sie eine hohe natürliche Resistenz besitzen, jedoch kann es bei Hunden mit einem schwachen Immunsystem zu einer Infektion kommen, die mit Appetitlosigkeit, Fieber und Schwellung der Lymphknoten einhergeht. Es empfiehlt sich daher, Hunde nicht in die Nähe von toten oder offensichtlich kranken Hasenartigen kommen zu lassen.

Wer ein auffälliges Tier entdeckt, sollte dies dem Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Rhein-Sieg-Kreises unter 02241 13-2335 sofort mitteilen.


Rhein-Sieg-Kreis
Pressemitteilung Nr. 143 vom 06. Mai ’25 um 09:42 h

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