Duncker’schen Muskelegel

Fund des „Duncker’schen Muskelegels“ bei Wildschweinen im Kreisgebiet

Rhein-Sieg-Kreis (db) – Im Rhein-Sieg-Kreis gab es jetzt einen weiteren Fund des „Duncker’schen Muskelegels“. Der Parasit wurde als Zufallsbefund bei der routinemäßigen Untersuchung von Wildschweinproben auf Trichinen im Labor des Kreises nachgewiesen. Dies ist der zweite Fund dieses Parasiten seit September 2023.

„Da es sich bei der Untersuchung um einen Sammelansatz mit mehreren Proben handelte, haben wir umgehend alle betroffenen Jägerinnen und Jäger informiert und die bis zu diesem Zeitpunkt unverarbeiteten Wildkörper vorsorglich beschlagnahmt“, sagt Dr. Simon Eimer vom Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises. Sämtliche Einzelproben wurden direkt zur individuellen Begutachtung ins Chemische Veterinär- und Untersuchungsamt nach Krefeld gebracht. Dort stellte sich heraus, dass tatsächlich drei Wildschweine aus demselben Revier einen positiven Befund aufwiesen. „Wir haben die Wildkörper daraufhin als untauglich für den Verzehr bewertet und deren Entsorgung angeordnet“, so Dr. Simon Eimer. Die weiteren, negativ getesteten Tiere, konnten hingegen freigegeben werden.

Beim „Duncker`schen Muskelegel“ handelt es sich um einen Parasiten. Bisherige Funde sind vor allem in den östlichen Bundesländern dokumentiert.
Als Endwirt dienen ihm in der freien Natur beispielsweise Füchse und Marderhunde aber auch Waschbären.  Wildschweine hingegen stellen einen Fehlwirt dar, in dem sich der Parasit im essbaren Gewebe wiederfinden kann.

„Potenziell können sich daher auch Menschen über die Aufnahme von nicht ausreichend durcherhitztem Fleisch oder durchgereifter Rohwurst von Wildschweinen infizieren“, sagt Dr. Simon Eimer. Der Verzehr von rohem oder nicht ausreichend erhitztem Fleisch kann beim Menschen schwere Erkrankungen verursachen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schätzt das Risiko für eine Übertragung auf den Menschen als gering ein. „Dennoch sollte Wildbret vom Schwarzwild vorsichtshalber stets mindestens 2 Minuten lang bei 72°C Kerntemperatur erhitzt werden, um Erreger zuverlässig abzutöten.“


Rhein-Sieg-Kreis
Pressemitteilung Nr. 006 vom 09. Januar ’25, 13:37 h

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