Lokaler Einzelhandel und Gastronomien am Europaplatz und im Ortskern in Rotter See rückläufig
Troisdorf – Rotter See, 11. August 2025 – In Rotter See, insbesondere rund um den Europaplatz, ist in den letzten Jahren eine alarmierende Entwicklung zu beobachten: Die lokale Gastronomie, Kneipen und das Kleingewerbe sind massiv rückläufig – und damit verschwinden auch zentrale Treffpunkte für Anwohnende und Gäste.
Auch Suza’s Bierchen, die nicht nur ein Lokal ist, sondern ein kultureller und traditiver Anker des Viertels, ist vom Prozess des Wegbröselns sichtbar betroffen. Sie ist seit vielen Jahrzehnten der soziale Treffpunkt für viele Anwohnenden. Es droht nicht nur ein Stück gelebte Tradition verloren zu gehen, sondern auch die Attraktivität des gesamten Quartiers schwindet.
„Unsere Kneipe ist seit Jahrzehnten ein Ort für Gespräche, Begegnung und Zusammenhalt im Ortskern. Wenn wir schließen müssten, wäre es ein Einschnitt für das gesamte Viertel. Ohne die Kneipe wird ein Stück Identität des Ortsteils entrissen“, konstatiert Suza M., Inhaberin von Suza’s Bierchen.“
Ohne gastliche Orte zieht es vor allem junge Menschen mit Bierflaschen an den Rotter See oder Europaplatz rund um die Tischtennisplatte neben dem Spielplatz. Es entstehen Problemzonen. Das Viertel droht einem schleichenden Verfall zu erliegen, in dem junge Familien mit Kindern und ältere Menschen sich abends nicht mehr sicher fühlen.
Besonders junge Menschen haben derzeit kaum Alternativen. Ohne geeignete Treffpunkte versammeln sie sich zwangsläufig rund um den Europaplatz oder am Rotter See – ein Umstand, der das Konfliktpotenzial erhöht. Ohne lebendige Gastronomie kann auch der Handel nicht bestehen – die Lebhaftigkeit verschwindet, Leerstand und soziales Gefälle nehmen zu.
Auch Hedwig Bäte, stellv. Seniorenbeauftragte ist besorgt: „Ich komme seit vielen Jahren hierher. Suza’s ist der Ort, an dem wir uns austauschen– ohne sie haben wir keinen Treffpunkt.“
Die Entwicklung am Europaplatz ist vor allem für die Kleingewerbetreibenden besorgniserregend. Ohne sie droht Rotter See seine Identität zu verlieren. Sie sind nicht nur Orte zum Essen und Trinken, sondern Begegnungspunkte und kulturelle Lebensräume.
„Wir brauchen dringend Unterstützung für die Gastronomien und das hiesige Kleingewerbe als Herz des Viertels. Dabei kann und darf unsere Gemeinschaft nicht allein gelassen werden, sie braucht frühzeitig Mithilfe und entschlossene Unterstützung der öffentlichen und kommunalen Hand“, betont Fatih Köylüoglu als Ratskandidat für Rotter See und ergänzt: „Gleichzeitig gilt, nur mit passenden Angeboten für junge Menschen – wie einem Jugendzentrum – kann ein lebendiger und sicherer Sozialraum entstehen, der allen Generationen zugutekommt und dadurch Problemzonen weitestgehend vermieden werden können.“
Die Förderung der lokalen Gastronomie und des Einzelhandels sowie der Ausbau sozialer Angebote ist deshalb kein Luxus, sondern essenziell für den Zusammenhalt und die Lebensqualität im Ortsteil.
Hedwig Bäte
Pressemitteilung vom 19. August ’25 um 14:59 h