NGG kritisiert: Schulen im Rhein-Sieg-Kreis sollen bessere Berufsorientierung geben
Job-Perspektive „süß & lecker“:
125 Azubis für „Lebensmittel made im Rhein-Sieg-Kreis“ gesucht
Der Rhein-Sieg-Kreis kann lecker und macht satt: Insgesamt 89 Betriebe mit immerhin rund 4.960 Beschäftigten im Rhein-Sieg-Kreis produzieren Nahrungsmittel. Dazu kommen noch einmal 6 Unternehmen, die Getränke herstellen. Dort arbeiten rund 50 Menschen. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen. Die NGG Köln beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.

Die Gewerkschaft hat für alle Jugendlichen im Rhein-Sieg-Kreis, die vor dem Start ins Arbeitsleben stehen und eine Ausbildung suchen, eine Botschaft parat: „Essen und Trinken – das geht immer. Die Ernährungsbranche bietet relativ krisensichere Jobs. Außerdem lockt gerade die Lebensmittelindustrie mit guten Löhnen“, sagt Marc Kissinger.
Der Geschäftsführer der NGG Köln kritisiert, dass in vielen Schulen im Rhein-Sieg-Kreis die Berufsorientierung oft zu kurz komme. „Junge Menschen aufs Berufsleben vorzubereiten, bedeutet auch, mit ihnen Job-Perspektiven zu besprechen. Von der Lebensmitteltechnik übers Labor bis zum Lager: Das Spektrum an Ausbildungsberufen, in die junge Menschen bei der Lebensmittelherstellung einsteigen können, ist enorm breit. Aber es spielt in den Abschlussklassen vieler Schulen leider überhaupt keine Rolle. Das muss sich dringend ändern“, so Kissinger.
Dabei sei das Produzieren von Lebensmitteln „ein weites Feld mit spannenden Jobs“: von der Milch bis zum Müsliriegel und vom Materialeinkauf bis zum Marketing. Auch wenn es darum gehe, über die Rolle von Gewerkschaften zu informieren, sei „bei vielen Schulen im Rhein-Sieg-Kreis noch Luft nach oben“, kritisiert Marc Kissinger.
Der Geschäftsführer der NGG Köln gibt jungen Menschen, die zum Sommer eine Ausbildung anfangen wollen, einen Tipp: „Wer auf die Job-Perspektive ‚süß & lecker‘ setzen möchte, sollte Eigeninitiative zeigen. Einfach mal umhören, sich umgucken oder im Internet googeln – und dann auf Betriebe in der Region zugehen. Und natürlich bei der Arbeitsagentur nachfragen. Das lohnt sich. Denn die Ernährungswirtschaft sucht Nachwuchs, der Spaß daran hat, für ‚Lebensmittel made im Rhein-Sieg-Kreis und in der Region‘ zu sorgen.“ Aktuell gibt es nach Angaben der Gewerkschaft im Rhein-Sieg-Kreis 125 freie Ausbildungsplätze rund um die Produktion von Nahrungsmitteln, die bei der Arbeitsagentur gemeldet sind.
Während die Wirtschaftskrise etlichen Branchen erheblich zu schaffen mache, stehe die Lebensmittelindustrie relativ gut da: „Es gibt ordentliche Tarifabschlüsse beim Lohn. So verdient eine Fachkraft in der Ernährungsindustrie in Nordrhein-Westfalen mit etwas Berufserfahrung 3.800 Euro und mehr pro Monat, wenn sie Vollzeit arbeitet“, so Marc Kissinger.
Landesweit arbeiten in Nordrhein-Westfalen heute rund 146.300 Menschen in der Herstellung von Nahrungsmitteln – und damit gut sieben Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Außerdem machen in Nordrhein-Westfalen aktuell rund 3.110 junge Menschen in der Branche eine Ausbildung, so die NGG Köln. Die Gewerkschaft beruft sich dabei ebenfalls auf Zahlen der Arbeitsagentur.
NGG-Region Köln
Pressemitteilung vom 27. Juni ’25 um 08:41 h