Tödliche Gefahr

Mähroboter:
Tödliche Gefahr für Igel und andere Lebewesen

Rhein-Sieg-Kreis (an) – Jetzt im Frühling sind in vielen privaten Gärten wieder Mähroboter im Einsatz. Um den Rasen zu pflegen, lassen die Besitzerinnen und Besitzer von Gärten und Wiesen diese Geräte über ihre Flächen fahren. Für den Menschen bedeuten die Mähroboter eine angenehme Hilfe, für kleinere Tiere wie den Igel stellen sie aber eine tödliche Falle dar.

Denn diese erkennen den kleinen Roboter nicht als Gefahr und können nicht schnell genug vor ihm flüchten. Nur wenige Tiere überleben den Kontakt mit den rasiermesserscharfen Klingen schwer verletzt, die meisten sterben sogar. Unter den Opfern befinden sich unter anderem kleine Wirbeltiere wie Blindschleichen, Molche oder Frösche sowie Insekten wie Grashüpfer und Käfer.

Igel im Laub
Matthias Overmann

Zu den weiteren Opfern zählt der Igel. Auf der Suche nach Nahrung streifen diese Tiere bevorzugt durch Siedlungen mit Gärten und Parks, denn hier finden sie häufig Insekten und Schnecken, die ihnen als Nahrung dienen. Den vorwiegend nachtaktiven Tieren ist im Laufe der Evolution zur Verteidigung gegen Fressfeinde ein dichter Panzer aus Stacheln gewachsen. Wenn Gefahr droht, rollen sich Igel instinktiv ein und formen eine Kugel aus Stacheln. Was bei Feinden wie Fuchs oder Katze seine Wirkung zeigt, ist bei neuartigen, unnatürlichen Gefahren wie dem Mähroboter aussichtslos. Und so erlangen inzwischen jedes Jahr unzählige Igel schwerste Verletzungen durch das Mähwerk der Roboter oder sterben direkt.

Igel im Garten
Matthias Overmann

„Ich kann nur an alle Besitzerinnen und Besitzer eines Mähroboters appellieren, diesen ausschließlich tagsüber in Betrieb zu nehmen, um unsere nachtaktiven Igel zu schützen“, so Jörg Bambeck, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises. „Die Roboter sollten dabei etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang ausgeschaltet beziehungsweise erst eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang wieder eingeschaltet werden!“

Die Bestände der Igel bei uns sind vermutlich durch das Insektensterben und den damit verbundenen Nahrungsmangel in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Auch nicht zuletzt deswegen sollten vermeidbare Gefahren, wie die der Begegnung mit Mährobotern, vermieden werden.

Weitere Informationen rund um das Thema „Garten und Igel“ gibt es beim Team des Naturschutztelefons des Rhein-Sieg-Kreises unter 02241 13 3900.


Rhein-Sieg-Kreis
Pressemitteilung Nr. 103 vom 26. März ’25 um 10:15 h

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert