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Gedenken an die Reichspogromnacht in Troisdorf:
Ein Tag des Erinnerns und der Mahnung <\/strong><\/p>\n

Die Stadt Troisdorf gedachte am 9. November der Opfer der Reichspogromnacht und den Verbrechen des Nationalsozialismus mit einem vielf\u00e4ltigen Programm an drei verschiedenen Orten in der Stadt. Der Tag war gepr\u00e4gt von feierlichen Momenten des Erinnerns, eindr\u00fccklichen Reden und Beitr\u00e4gen sowie musikalischer Begleitung, die das Gedenken vertiefte und die Bedeutung des Zusammenhalts in der Gesellschaft hervorhob.<\/p>\n\n\n

B\u00fcrgermeister Alexander Biber d hielt eine eindringliche Rede, in der er auf die heutige Verantwortung der Gesellschaft hinwies<\/em><\/figcaption><\/figure>\n\n\n
Der Gedenktag begann um 14 Uhr am Jahnplatz, wo zahlreiche B\u00fcrger*innen gemeinsam der j\u00fcdischen Troisdorfer*innen gedachten, die w\u00e4hrend der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. B\u00fcrgermeister Alexander Biber legte einen Kranz nieder und hielt eine eindringliche Rede, in der er auf die heutige Verantwortung der Gesellschaft hinwies: \u201eEs darf nicht wieder einigen Mutigen \u00fcberlassen bleiben, J\u00fcdinnen und Juden zu sch\u00fctzen. Das ist unsere aller Aufgabe. \u201c Biber erinnerte daran, dass der Antisemitismus, der damals in Gewalt und Mord m\u00fcndete, auch heute wieder sp\u00fcrbar sei und rief dazu auf, sich ihm entschieden entgegenzustellen.<\/p>\n\n\n
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Das Klezmer-Duo \u201eTangoyim\u201c begleitete die Kranzniederlegung musikalisch<\/em><\/figcaption><\/figure>\n\n\n
Das Klezmer-Duo \u201eTangoyim\u201c begleitete die Kranzniederlegung musikalisch und verlieh der Veranstaltung eine besondere und bewegende Note.<\/p>\n
Anschlie\u00dfend setzte sich das Gedenken um 15 Uhr in der Johanneskirche fort. Hier versammelten sich die Teilnehmer*innen zu einer weiteren w\u00fcrdevollen Zeremonie. In ihren Ansprachen wiesen Pfarrer Sebastian Schmidt und Pfarrer Hermann Josef Zeyen auf die Bedeutung der Erinnerung und die Verantwortung hin, die Lehren aus der Geschichte nicht zu vergessen. W\u00e4hrend der Gedenkveranstaltung in der Johanneskirche sorgte der Musiker Rainer Weber f\u00fcr die musikalische Umrahmung und spielte mehrmals auf der Bassklarinette. Weber, bekannt f\u00fcr sein virtuoses Spiel und seine F\u00e4higkeit zur freien Improvisation auf der Klarinette, gestaltete musikalische Einlagen, die sich sensibel in den Kontext der Veranstaltung einf\u00fcgten und dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus einen besonderen Ausdruck verliehen.<\/p>\n\n\n
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Nora Weeg hielt einen Vortrag mit dem Titel \u201eMenschliche Lichtblicke in dunkler Zeit<\/em>„<\/figcaption><\/figure>\n\n\n
Nora Weeg hielt einen Vortrag mit dem Titel \u201eMenschliche Lichtblicke in dunkler Zeit: Die Rettungsgeschichte der j\u00fcdischen Familie Bernauer\u201c. Darin schilderte sie die Geschichte von Menschen, die trotz der Gefahr unter dem NS-Regime die Familie Bernauer sch\u00fctzten und so ein Zeichen der Menschlichkeit setzten. Dieser Vortrag zeigte eindr\u00fccklich, wie wichtig Zivilcourage damals war und wie sie auch heute als Vorbild dient. Die Geschichte der Familie Bernauer ist ein ergreifendes Beispiel daf\u00fcr, dass selbst in den dunkelsten Zeiten der Mut Einzelner Leben retten kann.<\/p>\n\n\n
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Die Sch\u00fcler*innen des Heinrich-B\u00f6ll-Gymnasiums erhielten, ebenso wie die anderen Beteiligten, einen Blumenstrau\u00df.<\/em><\/figcaption><\/figure>\n\n\n
Ein besonderes Projekt wurde ebenfalls vorgestellt: Sch\u00fcler*innen des Heinrich-B\u00f6ll-Gymnasiums in Troisdorf-Sieglar planen, zur Erinnerung an die j\u00fcdische Familie Meier Stolpersteine zu verlegen. Die Familie Meier, eine von zwei j\u00fcdischen Familien in Sieglar w\u00e4hrend der NS-Zeit, geh\u00f6rte zur Synagogengemeinde Mondorf. W\u00e4hrend die Familie Cahn, die ebenfalls in Sieglar lebte, bereits mit einem Denkmal nahe dem Marktplatz gew\u00fcrdigt wird, fehlt bislang eine solche Erinnerung an die Familie Meier. Dies soll sich mit dem Stolperstein-Projekt \u00e4ndern.<\/p>\n
Im Rahmen der Veranstaltung stellte die Stadt Troisdorf auch die neue Brosch\u00fcre \u201eJ\u00fcdisches Leben in Troisdorf\u201c vor, die von Norbert Fl\u00f6rken verfasst wurde. Die 34-seitige Brosch\u00fcre umfasst Zeitungsausschnitte, Briefe und Bilder, die das Leben der j\u00fcdischen Familien in Troisdorf dokumentieren \u2013 von den fr\u00fchen Anf\u00e4ngen \u00fcber die NS-Zeit bis hin zum heutigen Erinnern. Sie ist kostenlos online auf der st\u00e4dtischen Webseite sowie in der Tourist-Info und im Rathaus erh\u00e4ltlich.<\/p>\n
Der Tag des Gedenkens endete um 20 Uhr mit einem Konzert des israelisch-belgischen Jazz-Pianisten Ido Spak und seinem Trio im Kunsthaus Troisdorf. Die musikalische Darbietung schuf eine ruhige und and\u00e4chtige Atmosph\u00e4re, die den Anwesenden die M\u00f6glichkeit gab, die Eindr\u00fccke des Tages noch einmal nachklingen zu lassen.<\/p>\n
Der 9. November in Troisdorf war ein Tag des gemeinsamen Erinnerns und der Mahnung, niemals zu vergessen, was geschehen ist. B\u00fcrgermeister Alexander Biber sagte dazu: \u201eDas Gedenken am 9. November ist keine Pflichtaufgabe, sondern ein wichtiger Anlass zur Selbsthinterfragung und Selbstvergewisserung.\u201c<\/p>\n

Stadt Troisdorf<\/a>
<\/strong>Pressemitteilung 450\/2024 vom 12. November 2024, 16:09 h<\/em><\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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Der Gedenktag begann um 14 Uhr am Jahnplatz, wo zahlreiche B\u00fcrger*innen gemeinsam der j\u00fcdischen Troisdorfer*innen gedachten, die w\u00e4hrend der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. B\u00fcrgermeister Alexander Biber legte einen Kranz nieder und hielt eine eindringliche Rede, in der er auf die heutige Verantwortung der Gesellschaft hinwies: \u201eEs darf nicht wieder einigen Mutigen \u00fcberlassen bleiben, J\u00fcdinnen und Juden zu sch\u00fctzen. Das ist unsere aller Aufgabe. \u201c Biber erinnerte daran, dass der Antisemitismus, der damals in Gewalt und Mord m\u00fcndete, auch heute wieder sp\u00fcrbar sei und rief dazu auf, sich ihm entschieden entgegenzustellen.<\/p>\n\n\n
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Das Klezmer-Duo \u201eTangoyim\u201c begleitete die Kranzniederlegung musikalisch<\/em><\/figcaption><\/figure>\n\n\n
Das Klezmer-Duo \u201eTangoyim\u201c begleitete die Kranzniederlegung musikalisch und verlieh der Veranstaltung eine besondere und bewegende Note.<\/p>\n
Anschlie\u00dfend setzte sich das Gedenken um 15 Uhr in der Johanneskirche fort. Hier versammelten sich die Teilnehmer*innen zu einer weiteren w\u00fcrdevollen Zeremonie. In ihren Ansprachen wiesen Pfarrer Sebastian Schmidt und Pfarrer Hermann Josef Zeyen auf die Bedeutung der Erinnerung und die Verantwortung hin, die Lehren aus der Geschichte nicht zu vergessen. W\u00e4hrend der Gedenkveranstaltung in der Johanneskirche sorgte der Musiker Rainer Weber f\u00fcr die musikalische Umrahmung und spielte mehrmals auf der Bassklarinette. Weber, bekannt f\u00fcr sein virtuoses Spiel und seine F\u00e4higkeit zur freien Improvisation auf der Klarinette, gestaltete musikalische Einlagen, die sich sensibel in den Kontext der Veranstaltung einf\u00fcgten und dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus einen besonderen Ausdruck verliehen.<\/p>\n\n\n
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Nora Weeg hielt einen Vortrag mit dem Titel \u201eMenschliche Lichtblicke in dunkler Zeit<\/em>„<\/figcaption><\/figure>\n\n\n
Nora Weeg hielt einen Vortrag mit dem Titel \u201eMenschliche Lichtblicke in dunkler Zeit: Die Rettungsgeschichte der j\u00fcdischen Familie Bernauer\u201c. Darin schilderte sie die Geschichte von Menschen, die trotz der Gefahr unter dem NS-Regime die Familie Bernauer sch\u00fctzten und so ein Zeichen der Menschlichkeit setzten. Dieser Vortrag zeigte eindr\u00fccklich, wie wichtig Zivilcourage damals war und wie sie auch heute als Vorbild dient. Die Geschichte der Familie Bernauer ist ein ergreifendes Beispiel daf\u00fcr, dass selbst in den dunkelsten Zeiten der Mut Einzelner Leben retten kann.<\/p>\n\n\n
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Die Sch\u00fcler*innen des Heinrich-B\u00f6ll-Gymnasiums erhielten, ebenso wie die anderen Beteiligten, einen Blumenstrau\u00df.<\/em><\/figcaption><\/figure>\n\n\n
Ein besonderes Projekt wurde ebenfalls vorgestellt: Sch\u00fcler*innen des Heinrich-B\u00f6ll-Gymnasiums in Troisdorf-Sieglar planen, zur Erinnerung an die j\u00fcdische Familie Meier Stolpersteine zu verlegen. Die Familie Meier, eine von zwei j\u00fcdischen Familien in Sieglar w\u00e4hrend der NS-Zeit, geh\u00f6rte zur Synagogengemeinde Mondorf. W\u00e4hrend die Familie Cahn, die ebenfalls in Sieglar lebte, bereits mit einem Denkmal nahe dem Marktplatz gew\u00fcrdigt wird, fehlt bislang eine solche Erinnerung an die Familie Meier. Dies soll sich mit dem Stolperstein-Projekt \u00e4ndern.<\/p>\n
Im Rahmen der Veranstaltung stellte die Stadt Troisdorf auch die neue Brosch\u00fcre \u201eJ\u00fcdisches Leben in Troisdorf\u201c vor, die von Norbert Fl\u00f6rken verfasst wurde. Die 34-seitige Brosch\u00fcre umfasst Zeitungsausschnitte, Briefe und Bilder, die das Leben der j\u00fcdischen Familien in Troisdorf dokumentieren \u2013 von den fr\u00fchen Anf\u00e4ngen \u00fcber die NS-Zeit bis hin zum heutigen Erinnern. Sie ist kostenlos online auf der st\u00e4dtischen Webseite sowie in der Tourist-Info und im Rathaus erh\u00e4ltlich.<\/p>\n
Der Tag des Gedenkens endete um 20 Uhr mit einem Konzert des israelisch-belgischen Jazz-Pianisten Ido Spak und seinem Trio im Kunsthaus Troisdorf. Die musikalische Darbietung schuf eine ruhige und and\u00e4chtige Atmosph\u00e4re, die den Anwesenden die M\u00f6glichkeit gab, die Eindr\u00fccke des Tages noch einmal nachklingen zu lassen.<\/p>\n
Der 9. November in Troisdorf war ein Tag des gemeinsamen Erinnerns und der Mahnung, niemals zu vergessen, was geschehen ist. B\u00fcrgermeister Alexander Biber sagte dazu: \u201eDas Gedenken am 9. November ist keine Pflichtaufgabe, sondern ein wichtiger Anlass zur Selbsthinterfragung und Selbstvergewisserung.\u201c<\/p>\n

Stadt Troisdorf<\/a>
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